Corona hat unsere Welt auf den Kopf gestellt. Und damit meinen wir nicht nur unser Zuhause, unsere Freiheit, unser tägliches Leben. Wir meinen vor allem auch die Arbeitswelt. Videokonferenzen, Telkos, Meetings via Zoom oder Teams finden dort statt, was wir bisher unsere Privatsphäre nennen durften. Jetzt ist das alles anders. Und wenn die Weichzeichner-Funktion bei den Videohintergründen gerade streikt, sehen die Kollegen das wahre Leben – vom Chaos auf dem Frühstückstisch bis zu ungemachten Betten. Das letzte Fünkchen Privatheit hat sich in Wohlgefallen aufgelöst.
Aber die Welt gewöhnt sich schnell. Und auch uns hat die Not an dieser Stelle erfinderisch gemacht. Denn eines ist klar: Neue Ideen warten nicht, bis alles wieder ist, wie es mal war. Sie wollen als Gelegenheit am Schopf gepackt werden und sich bestenfalls zu etwas Großem entwickeln.
Da war sie nun, die neue Geschäftsidee DIGITAL WATERKANT. Und würden wir gerade nicht mitten in einer globalen Pandemie stecken, stellten sich sicherlich auch viele Fragen gar nicht erst. Wie starten wir unsere Allianz, ohne uns persönlich sehen zu können? Wie überzeugen wir das Team von der Idee? Wie schaffen wir Gemeinsamkeit im virtuellen Raum? Denn mal Hand aufs Herz: Wir machen zwar IT und kennen uns mit Nullen und Einsen bestens aus, aber es geht eben nichts über das Persönliche und Soziale.
Aber Corona ist eine Zeitmaschine und zieht uns unnachgiebig in einen Sog virtueller Experimente. Bis wir am Ende als fertiges kleines neues Unternehmen ausgespuckt werden. Unser Team – bei uns heißt es Crew – ist virtuos im Umgang mit der neuen Art der Zusammenarbeit (es war auch nicht wirklich anders zu erwarten). Eben nicht auf einen Schnack an der Kaffeemaschine, dafür einfach vor dem Rechner mit einem Pott Kaffee in der Hand. Videocall für Videocall hat sich unsere Idee der Allianz weiter formiert. Wir haben Ideen geteilt, virtuell rekrutiert und sukzessive unseren Stapellauf geplant. Unsere anfängliche Skepsis und unsere unbeantworteten Fragen weichen der festen Überzeugung, uns bald auf den Kurs S/4 HANA begeben zu können. Mit allem an Bord, was uns wichtig ist: Engagement, Know-how, einer tollen Mannschaft. Und dem Wissen, dass vermeintliche Hindernisse auch Chancen sind.
Auf diese Erfahrung erheben wir keinen Alleinstellungsanspruch. Im Gegenteil. Das sind die Erfahrungen, die viele Unternehmen in der Krise gemacht haben. Zwar wurden wir zur Entschleunigung gezwungen (was definitiv eine willkommene Nebenwirkung von Covid-19 war), erlebten aber auch den Turbo-Boost für Digitalisierung und Home-Office. Das, was jahrelang undenkbar schien, hat sich nun so „mir nichts, dir nichts“ etabliert. Und ist im Übrigen auch nicht mehr aus unserem Alltag wegzudenken. Dürfen wir vorstellen: das „Neue Normal“.